Zwischen Karriere und Familienmanagement - mit Verena Lödding und Robert Frischbier

Shownotes

Wer ist die Sandwich-Generation? Unter den Sandwichern versteht man zu einem die Generation der aktuell etwa 40- bis 60-Jährigen, die die finanziellen Lasten für sich, für ihre eigenen Kinder und der Rentner*innengeneration tragen. In unserer Podcast-Folge befassen wir uns mit dem enger gefassten Verständnis des Begriffs Sandwich-Generation. Mit ihm sind die Beschäftigten gemeint, die parallel ihre Kinder betreuen und erziehen sowie in die Pflege von älteren Angehörigen involviert sind.

Die Gefahr ist hoch, dass diese Beschäftigten zwischen den mehrfachen Anforderungen zerrissen werden. Wie können Arbeitgeber im Rahmen einer familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik dafür Sorge tragen, dass Motivation und Leistungsvermögen erhalten bleiben? Wie kann gewährleistet werden, dass sie karrieremäßig nicht auf dem Abstellgleis landen? Antworten gibt es von Verena Lödding und Robert Frischbier. Beide begleiten als Auditor*innen Organisationen bei der Gestaltung vereinbarkeitsfördernder Arbeitsbedingungen und sind als Coaches in Personalentwicklungsfragen tätig.

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00:00:03: HR-Expertinnen im Vereinbarkeits-Talk, der Beruf und Familie

00:00:06: Podcast.

00:00:13: Hallo und herzlich willkommen.

00:00:15: Mein Name ist Silke Gütler und ich freue mich total, dass Sie bei der neuen Ausgabe unseres Podcasts dabei sind.

00:00:22: Die Ausgabe steht unter dem Titel zwischen Karriere und Familienmanagement Personalentwicklung bei der Sandwich-Generation.

00:00:30: So, jetzt Maxen mögen sich einige Fragen.

00:00:32: Was ist denn die Sandwich-Generation?

00:00:35: Wir haben nachgeschaut und im Grunde gibt es so zwei Definitionen.

00:00:40: Zum einen Fall steht man unter den Sandwicherinnen, wenn wir jetzt auch hier gendern, eine Generation, der aktuell etwa vierzig bis sechzigjährigen.

00:00:51: die die finanziellen Lasten für sich, für ihre eigenen Kinder und der Rentnerin Generation tragen.

00:00:57: Heute schauen wir aber mal auf das etwas enger gefasste Verständnis des Begriffs Sandwich Generationen und damit sind die Beschäftigten gemeint, die parallel ihre Kinder betreuen, erziehen und auch in der Pflege von älteren Angehörigen involviert sind.

00:01:14: Bei denen ist die Gefahr hoch, dass sie zwischen diesen mehrfachen Anforderungen zerrissen werden.

00:01:20: Wie können Arbeitgeber im Rahmen einer Familien- und Lebensphasenbewussten-Personalpolitik denn dafür Sorge tragen, dass Motivation und Leistungsvermögen erhalten bleiben?

00:01:30: Wie kann gewährleistet werden, dass sie karrieremäßig nicht auf dem Abgestellgleis landen?

00:01:37: Darüber spreche ich heute mit meinen beiden Gästen.

00:01:40: Das ist einmal Verena Lötting und Robert Frischbär.

00:01:44: Verena und Robert werden duzen und zieren, begleiten als Auditorinnen Organisationen bei der Gestaltung vereinbarkeitsfördernder Arbeitsbedingungen.

00:01:54: Mehr über die beiden werden Sie gleich direkt verraten, aber jetzt erstmal Hallo Verena.

00:01:59: Hallo.

00:02:00: Moin, hallo und hallo Robert.

00:02:03: Ja, grüß dich hallo.

00:02:04: Und den Stapelstab gebe ich auch gleich weiter.

00:02:06: Wir haben eure Stimmen gehört.

00:02:08: Jetzt wollen wir auch ein bisschen inländisch mal was und über euch als Personen erfahren.

00:02:12: Was sind denn so eure Beratungsexpertisen und was beschäftigt euch ganz persönlich besonders und auch eben mit dem Thema Sandwich Generationen?

00:02:23: Starten wir mal mit Verena.

00:02:25: Ja, vielen Dank.

00:02:26: Ja, erstmal auch von mir.

00:02:27: Hallo und ich freue mich sehr dabei zu sein.

00:02:30: Vielen Dank für die Einladung.

00:02:31: Ich bin ganz gespannt auf unser Gespräch.

00:02:33: Ja, ich komme aus dem wunderschönen Münsterland.

00:02:37: Ich habe inzwischen zwei Grundschulkinder, die hoffentlich jetzt gut in der Grundschule versorgt sind, kommen selber ursprünglich aus dem Personalbereich, aus der Konzernwelt und habe dort eben zwei Elternzeiten selbst erlebt und zwei Wiedereinstiege.

00:02:53: und irgendwo dazwischen war dann auch mal Corona und dann tatsächlich auch die Entscheidung für mich persönlich, mich beruflich auch mit dem Thema Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben zu beschäftigen.

00:03:04: Ich bin ursprünglich damit gestartet, Eltern zu coachen und zu beraten vor dem Hintergrund beruflicher Neuorientierung und habe dann festgestellt, Das ist ja schön und gut, wenn man individuelle oder persönliche Zielvorstellungen hat, dann aus der Elternzeit aber zurück in die Organisations kommt und dann an, wie sagen wir es heute auch noch, an Gläserne Decken

00:03:28: stößt.

00:03:29: Das hat mich dann wiederum dazu bewogen, das kann ja irgendwie nicht alles sein, an dem ich jetzt irgendwie aktiv mitwirke.

00:03:36: sondern möchte da auch gerne an den Strukturen innerhalb der Organisation was verändern.

00:03:40: Und so sind wir zusammengekommen.

00:03:42: Wir, Beruf und Familie und ich.

00:03:43: Und deswegen bin ich inzwischen auch ganz viel als Auditorin halt unterwegs, begleite Organisationen dabei, das Thema eben auch strukturell zu verankern.

00:03:52: Und das vielleicht so ganz kurz.

00:03:54: Also, man hat gemerkt, die persönliche Brille ist dabei und das tut dem Thema auch wirklich absolut gut.

00:04:00: Und ich denke, genauso ist es auch bei dir, Robert, ne?

00:04:04: Ja, ganz genau.

00:04:05: Ich bin Berliner, ich wohne mit meiner Familie in Berlin, bin Papa von einem Schulkind und einem Kita-Kind, also auch mittendrin in einer Herausforderung, die dazu gehören, bin als Auditor bundesweit unterwegs tatsächlich in ganz verschiedenen Unternehmen.

00:04:18: Und wenn eigentlich von der Ausbildung BWL, ich bin betriebswürdig, habe das mal studiert, total gerne studiert, bin dann in die Automobilindustrie rein, habe mich Pudel wohlgefühlt, ganz klassischer BWL-Karriereweg, war supertoll, bis ich Papa wurde.

00:04:30: Das war so der Moment, wo diese Industrie und ich gar nicht mehr gut zusammen passen und ich dann irgendwann für mich die Entscheidung gefällt habe und gesagt habe, ich gehe raus und wechsle so ein bisschen sogar die Seiten.

00:04:38: Und seitdem gehe ich in die Unternehmen ein, nehme die Unternehmen ein Stück weit an die Hand, schaue mir, wo könnt ihr was tun, damit sich wirklich alle Mitarbeitenden wohlfühlen bei euch, egal in welcher Lebensphase die drinstecken, egal in welchem Lebensmodell die leben und schaue, was kann man da tun.

00:04:52: Mein Schwerpunkt ist so ein bisschen auf den Themen Sexismus tatsächlich in der Arbeitswelt.

00:04:57: und nehme aber auch sehr, sehr gerne die Väter mit an die Hand bei der Entwicklung ihrer Vaterrolle, der Vereinbarkeit vom Beruf und Vaterrolle tatsächlich.

00:05:06: Und ja, das sind so meine Schwerpunktthemen und ich glaube damit sind wir auch schon mitten im Inhalt heute drin.

00:05:11: Absolut, ne?

00:05:12: Würdet ihr euch selber denn zur Sandwich Generation zählen?

00:05:17: Ja, klar ist ja.

00:05:18: Ja, ne?

00:05:19: Klar

00:05:19: ist ja auch von meiner Seite aus.

00:05:22: Definitiv, ja.

00:05:23: Ja, also da sind wir gut verortet dann mit euch beiden und so.

00:05:28: Wir haben das anklingen lassen und auch in eurer Vorstellung kam es ja schon raus.

00:05:32: Also man spricht automatisch, wenn man über Entwicklungs-, persönliche Entwicklungen spricht und dann eben auch gleichzeitig auf Karrierefade schaut.

00:05:41: Das gehört irgendwie zusammen.

00:05:45: Was sind denn so typische Karrierefade von Männern?

00:05:49: Aktuell und was sind sie typischerweise von Frauen?

00:05:54: Gucken wir mal, was ist das so, Berina?

00:05:57: Ja, ganz spannende Frage.

00:05:58: Schon alleine die Fragestellung bringt mich ein bisschen zum Nachdenken, weil ich überlege, okay, gibt es das denn oder wollen wir das denn tatsächlich auch noch unterscheiden?

00:06:08: Wollen wir noch klassisch unterscheiden nach typisch männlichen Karrierefaden und typisch weiblichen Karrierefaden.

00:06:15: Und wenn ich ganz persönlich gefragt werde, würde ich jetzt sagen, nein, das möchte ich eigentlich nicht mehr unterscheiden.

00:06:20: Zumindest stelle ich mir das so in einer Zukunft vor, in der, glaube ich, auch meine Kinder groß werden, dass nicht mehr das Geschlecht entscheidend ist, wie eine Karriere verläuft, sondern letztendlich die persönliche Entscheidung dazu beiträgt, wie sich eben Beruflichkeit entwickeln darf.

00:06:38: Ja,

00:06:38: so würde ich es sehen.

00:06:40: Was ist das so, Robert?

00:06:42: Gibt es eine Definition?

00:06:43: Genau,

00:06:44: da bin ich voll bei Verena.

00:06:45: Und andersrum sehen wir, wir zeichnen jetzt gerade einen Tag, nachdem das Statistische Bundesamt die Zahlen geöffnet hat, auch seit zehn Jahren keine Entwicklung beim Anteil der weiblichen Führungskräfte.

00:06:55: Wir sind nach wie vor bei unter dreißig Prozent in Deutschland.

00:06:59: Das heißt also, ich glaube, Wunsch und Wirklichkeit driften.

00:07:02: Viel weiter auseinander.

00:07:03: Ich glaube, wir erleben es auch ganz oft.

00:07:05: Wir sind ein bisschen in der Bubble unterwegs manchmal.

00:07:07: Tatsächlich viele Unternehmen, die möglicherweise weiter sind, auch andere Quoten haben.

00:07:10: Aber im Bundesdurchschnitt ist es nach wie vor doch so, dass den Frauen oft die Kehrarbeit zugeschrieben wird, sie diese Rolle dann annehmen, einnehmen müssen.

00:07:21: Also, ob man's alternativlos sind, damit Stunden eher runtergehen und die Männer doch eher den traditionellen Karriereweg verfolgen.

00:07:27: Und wenn sie unterbrechen, das erlebe ich auch ganz oft tatsächlich, wenn Männer in die Kehrarbeit gehen, in die Elternzeit oder Ähnliches, dass sie dann relativ sicher auf den Karrierewegen zurückkehren können.

00:07:36: Also, dass der Weg nicht abgeschnitten ist, kein geserne Decke da ist oder Ähnliches, sondern wirklich, es geht dann eigentlich vor weiter wie vorher.

00:07:43: Jetzt sind die Karrierephase eben ja nicht unabhängig zu sehen von den privaten Verläufen, Lebensphasen, Verläufen und so.

00:07:53: Und eben auch von der Frage der Familiengründung.

00:07:56: Was sind denn eben auch typische Familiengründungsverläufe?

00:07:59: Also ab welchem Alter geht es los?

00:08:02: Wie entwickelt sich das dann?

00:08:04: Was ist da so up to date?

00:08:09: Ja, ich glaube auch, das hat sich ein Stück weit verschoben, wenn ich alleine auch wieder so an die Generation meiner Eltern denke.

00:08:15: Die sind sicherlich früher Eltern geworden, als wir es beispielsweise geworden sind.

00:08:21: Allein daraus verschiebt sich ja schon einiges an Zeit oder auch einfach an Aufgaben in dem Bereich.

00:08:30: Aber auch da würde ich sagen, es gibt gar keine ganz typischen Familiengründungsverläufe mehr.

00:08:35: Da ist eine große Vielfalt drin, auch wenn wir oft noch von klassischen Rollen sprechen und von klassischen Rollen Verteilung.

00:08:43: Ja, die sind auch alle noch da, die sind auch hartnäckig in unseren Köpfen.

00:08:48: Aber ich glaube, es braucht eine neue Offenheit, die auch wirklich kommuniziert wird und gelebt wird, um Familie als Ganzes zu verstehen und nicht Vater, Mutter, ein, zwei Kinder.

00:09:00: Und ich glaube, da braucht es in erster Linie und das ist auch so ein bisschen mein Ansatzpunkt ein individuelles Reflektieren, also die Möglichkeit wirklich auch sich selber mal anzugucken.

00:09:14: Wie erlebe ich mich denn als Mutter?

00:09:16: Wie erlebe ich mich als Vater?

00:09:18: Denn wir Väter, wir Mütter, ja, aber auch alle anderen sind natürlich auch Teil der Organisation und sind gegebenenfalls Führungskräfte, sind Teammitglieder und das auch im Hinterkopf zu behalten ist, glaube ich, wichtig, um auf wieder einen Schritt vorwärts gehen

00:09:35: zu können.

00:09:36: Robert, Familiengründungsverläufe.

00:09:41: Was sind die denn noch zu den Karrierefaden, so wie wir sie im Kopf haben?

00:09:47: Ich glaube, das ist ganz schön auseinandergepiftet.

00:09:49: Inzwischen erlebe ich es zumindest.

00:09:52: Ganz, ganz häufig auch das Gefühl, es ist mehr so eine Entweder- oder Entscheidung bei vielen jungen Menschen heute.

00:09:58: Partnerschaft, ja gerne, aber die Kinder werden dann oft so ein bisschen auch so, die sind nicht automatisch ein Bestandteil der Familienplanung, der Zukunftsplanung oder ähnliches.

00:10:08: Also gerade bei jungen Frauen in den Gesprächen erlebe ich das auch sehr, sehr häufig, dass da doch der Eindruck da ist, ich möchte mich beruflich verwirklichen, ganz nachvollziehbar und ich glaube nicht, dass das mit Kindern funktionieren kann.

00:10:19: Also diese automatische Mutterfragen, Kinderkonstellationen und man wird eher relativ jung möglicherweise Elternteil oder sowas.

00:10:25: Ich glaube, da sind wir lange von weg.

00:10:27: Das ist heute ganz anders und leider ganz oft eine Entwederoderentscheidung.

00:10:31: Verena, du hast es gerade gesagt, also man, also Menschenpersonen, ja werbstehtige werden später Eltern und so.

00:10:41: Und wenn das so der Fall ist, dann Es ist ja auch häufig so, dass sie oder häufig gerne so, dass sie teilweise auch, dass es zu längeren Überlappungen mit Pflegeaufgaben kommt.

00:10:52: Man ist noch in Eltern scharf oder hat Betreuungsbedürftig, also Kinder in einem betreuungsbedürftigen Alter und gleichzeitig rückt aber schon das Pflegethema an, eben für die nahestehenden älteren Angehörigen zum Beispiel.

00:11:08: Ist das eine spezielle Situation, sicherlich der Sandwich-Generation?

00:11:14: Was sind da aber auch die größten Herausforderungen, die dahinterstecken, damit es auch mal gesehen wird?

00:11:20: Deshalb frage ich das und auch ein Signal an die Arbeitgeber gibt, dass es eben gerade diese Sandwich-Generationen deshalb im Blick behalten werden sollte.

00:11:30: Ich glaube, das ist das, was du gerade ansprichst.

00:11:32: Der erste Schritt ist das Ganze mal bewusst zu machen, sichtbar zu machen.

00:11:38: Da gibt es verschiedene Formen.

00:11:39: Entweder nutzt man tatsächlich irgendwie Testimonials oder so in der Art.

00:11:44: Oder man bietet vielleicht auch einfach mal Raum für diese Themen.

00:11:48: Das kann ja ganz unterschiedlich aus sein, ob das irgendwie kleine Workshops sind oder Seminare oder einfach mal eine Informationsveranstaltung.

00:11:56: Denn ich glaube, ein großer Unterschied zwischen diesem Thema Eltern werden und pflegebedürftige Angehörige.

00:12:03: ist die Konnotation mit dem Thema, dass die Eltern werden.

00:12:07: Das hat was von Freude.

00:12:08: Ja, das hat auch ein Stück weit was von Planbarkeit, im besten Falle.

00:12:13: Und das Thema Pflege, das ist natürlich ein, ja, ein nicht so freudiges Thema.

00:12:20: Und man kann es auch nicht wirklich planen.

00:12:23: einmal ganz plötzlich da,

00:12:25: denn,

00:12:26: keine Ahnung, durch verschiedene Umstände, plötzliche Krankheit, plötzlicher Unfall.

00:12:30: Und dann möchte vielleicht der eine oder andere auch schnell reagieren.

00:12:34: Und das hat natürlich unmittelbaren Einfluss auf... auf den Arbeit geben.

00:12:39: Da muss vielleicht jemand plötzlich den Arbeitsplatz verlassen und kann da nicht mehr lange diskutieren und erklären, wieso, weshalb, warum, sondern muss dann vielleicht einfach los, beispielsweise ins Krankenhaus.

00:12:49: Also das habe ich jetzt just gerade tatsächlich in einer auditierten Organisation erlebt.

00:12:55: Genau, das ist so ein bisschen der Klassiker.

00:12:58: Man fragt, und wie sieht es aus?

00:13:00: Und dann kommen auf einmal die Themen.

00:13:02: Die reichen von Kita, Notbetreuung bis hin zu, oh ja, der Schwiegervater, die Schwiegermutter muss doch mehr betreut werden, als wir eigentlich dachten.

00:13:11: Und das stellt uns vor neue Herausforderungen.

00:13:15: Robert, hast du in der Praxis, nimmst du das wahr, dass diese Doppel, oder in welcher Form?

00:13:20: nimmst du wahr, dass diese Doppelbelastung... Eltern schafft auf der einen Seite, Fliegeaufgaben auf der anderen Seite bei der Sandwich Generation vorhanden und vielleicht auch ausgeprägt ist.

00:13:32: Die ist auf jeden Fall sehr, sehr stark.

00:13:34: und was Verena gerade gesagt hat, also gerade der Umgang mit den Pflegepersonen, mit den zu pflegenden Angehörigen, der ist ganz, ganz oft unter der Decke.

00:13:44: und viele Arbeitgebende, die wissen überhaupt nicht, wie groß diese Dimension in ihrem eigenen Unternehmen ist.

00:13:49: Ich habe es in ganz vielen Unternehmen gemacht und wirklich so diese Frage an HR gestellt, wie viele mitarbeitende pflegenden Angehörige und parallel in einer mitarbeitenden Befragung mal gefragt, pflegst du Angehörige?

00:14:00: Und diese Zahl, die driftet soweit auseinander.

00:14:03: Das ist so eklatant.

00:14:04: Das ist ganz ganz anders.

00:14:05: Die Sonnenscheinthema, Kind bekommen, Elternteil werden und so was.

00:14:08: Ganz ganz offen gehen wir damit um.

00:14:10: Das andere Thema, das tragen viele mit sich selber aus.

00:14:12: Wir müssen uns einfach klar machen, die Leute, die leiden darunter.

00:14:15: Das ist eine Sache, auf die man nicht vorbereitet.

00:14:17: Das ist körperlich anstrengend, psychisch anstrengend.

00:14:20: Die brennen ganz oft dann im Privatleben einfach aus, weil sie das nicht mehr schaffen können.

00:14:24: Und keiner weiß so richtig, warum.

00:14:25: Die Leistung geht runter, die Kreativität geht runter, was auch immer.

00:14:29: Die Leute sind lühnheutig.

00:14:30: öfter krank möglicherweise, was auch immer, da die Symptome sind.

00:14:34: Aber definitiv diese Sandwich-Herausforderung, dieser Spagat, der kann unheimlich krank machen.

00:14:42: Gehen Arbeitgeber darauf ein, sehen die das?

00:14:45: Also das sind auch Herausforderungen für die Arbeitgeber und nehmen sie sich dessen schon an.

00:14:51: Wie siehst du das, Verena?

00:14:52: Welche Erfahrungen gibt es da?

00:14:54: Ja, also ich glaube, da gibt es auch eine Bandbreite, so wie bei allen Themen.

00:14:59: Es gibt Organisationen, die da sich noch gar keine Gedanken zugemacht haben.

00:15:02: Und dann gibt es Organisationen, die vielleicht tatsächlich aufgrund der Altersstruktur selbst noch gar nicht dieses Thema eigentlich vor Augen haben, aber sagen, wir wollen aber vorbereitet sein, Frau Lödingen, für die nächsten zehn bis zwanzig Jahre.

00:15:16: Und deswegen wollen wir uns jetzt strategisch mit dem Thema Pflegebeschäftigen von Grund

00:15:19: auf.

00:15:20: Das ist ja eigentlich wie ein Vorzeigebeispiel.

00:15:24: Lehrbuch, aber dazwischen gibt es halt eben auch ganz ganz viele andere Themen.

00:15:29: Also, genau wie du gesagt hast, Robert, das erlebe ich auch, Kennzahlen tatsächlich, ja, werden eher zum Thema Elternzeit erfasst und nicht zum Thema Pflege.

00:15:40: Das ist schon mal eigentlich ein großer Teil, weil man gar nicht weiß, wie viele sind denn von Pflege eigentlich betroffen.

00:15:47: Es gibt aber natürlich Möglichkeiten und es wird ja auch nicht standardisiert abgefragt.

00:15:52: Es gibt jetzt den Antrag auf gesetzliche Pflegezeit, dann wird es erfasst, aber darüber hinaus gibt es ja noch viele andere Themen.

00:15:59: Also wie kann ich das Thema sichtbar machen im Unternehmen, auch recht niedrigschwellig, da gibt es die Möglichkeit auch vielleicht mal Vorträge anzubieten zu dem Thema, bis hinzu, wirklich mit Netzwerken zu kooperieren und vielleicht sogar auch sogenannte Pflegelotzen im Betrieb auszubilden.

00:16:15: Da sind wir in NRW, glaube ich, sehr, sehr gut aufgestellt mit dem Programm.

00:16:20: Vereinbarkeit und Pflege.

00:16:22: Und da habe ich zumindest auch aus den Organisationen gehört, das ist wirklich eine gute Möglichkeit.

00:16:29: Ansprechpartner auf verschiedenen Positionen im Unternehmen zu haben.

00:16:34: Das muss nicht direkt mein Vorgesetzter sein.

00:16:36: Es muss nicht die Personalabteilung sein.

00:16:38: Es kann vielleicht einfach der Kollege aus der Produktion sein.

00:16:41: Den kann ich einfach mal anspielen sein.

00:16:42: Du pass auf.

00:16:43: Ich hab da gerade ein Thema.

00:16:44: Ich weiß überhaupt gar nicht, wie ich damit umgehen soll.

00:16:46: Und das, glaube ich, ist so der erste Schritt oder könnte einer der ersten Schritte sein.

00:16:51: Wir sind schon, wir sind ja schon bei Lösungen, guter, guter Übergang.

00:16:57: Aber ich wollte mal auch zurück, irgendwie, habt ihr das selber für euch auch erfahren, diese Zerrissenheit?

00:17:03: Also jetzt mal, euer ganz privater Blick so.

00:17:07: Robert, du hast es auch vorhin angesprochen, aber Verena, du auch irgendwie, also, wo habt ihr selber auch in euren Karrieren und so festgestellt, oh, jetzt ist diese Zerrissenheit da, in beiden Polen irgendwie und eigentlich komme ich da nicht weit.

00:17:21: oder wie wird da also ja eure persönliche Sicht mal.

00:17:27: Also das ist toll, toll, toll bei uns Eltern, Schwiegereltern noch sehr fit, auch ein sehr aktiver Teil tatsächlich unserer eigenen Vereinbarkeitsstrategie so ein bisschen.

00:17:36: Also immer wieder, dass wir uns dabei auch unterstützen und entlasten und sowas.

00:17:40: Aber man kriegt das natürlich mit im Freundes- und Bekanntenkreis auch ganz, ganz viel.

00:17:44: Was sind so die Themen?

00:17:45: Also was ist, wenn ihr jetzt mal in den Pflegeplatz braucht, sondern eine Kurzzeitpflege vielleicht auch aus dem Betreuungsplatz oder ähnliches?

00:17:52: Das ist unheimlich schwierig, wo sich, wenn ich mich dran erinnere, wir hatten damals ein großes Thema Kitaplätze zu finden.

00:17:58: Das entkampft sich in Berlin hier tatsächlich so ein bisschen.

00:18:01: Wir haben eher einen Überhandengoment an Kitaplätzen tatsächlich und haben dafür auf der anderen Seite bei den Pflegeplätzen einen riesen Defizit.

00:18:10: Wo man merkt, also diese Herausforderungen, die werden dann irgendwann wieder wahrscheinlich auf einen aufzukommen.

00:18:15: Das sind Themen, die werden in der anderen Form uns dann auch wieder fordern und das wird sich genauso schlecht anfühlen, wie damals bei der Kitaplätze.

00:18:22: Genau.

00:18:23: Ja, wir reden nur, was sind so deine persönlichen Erfahrungen?

00:18:30: Also ganz spannend, Robert, ich sehe es genauso.

00:18:32: Also bei uns sind auch die Großeltern Teil der Vereinbarkeit

00:18:36: statt.

00:18:38: Und ich habe das in mehrfacher Hinsicht eben jetzt auch als solches erfahren, dass ich nicht immer auf die Großeltern bauen kann, eben aufgrund ja auch gesundheitlicher Themen, die dann da anstehen.

00:18:51: Glücklicherweise muss ich jetzt sagen, sind es geplante gesundheitliche Themen gewesen, die aber durchaus auch bedeuten, Da findet keine Kinderbetreuung durch die Großelternstadt für ein Zeitraum vornen sechs Wochen, was natürlich auch richtig und wichtig ist.

00:19:08: Und auf der anderen Seite, mein Mann und mich natürlich auch wieder ein Stück weit zurückwirft.

00:19:13: oder noch mehr in die eigene Verhandlung nimmt.

00:19:16: Ja, wie machen wir denn?

00:19:17: Wie teilen wir unsere Erwerbsarbeit auf?

00:19:20: Wie teilen wir uns die Kehrarbeit auf?

00:19:22: Wie machen wir das zeitlich?

00:19:24: Und das merke ich schon.

00:19:26: Wir sind jetzt gerade raus aus der Kita-Situation, die sehr herausfordernd war im Sinne von Notbetreuung.

00:19:34: Wir wussten morgens nicht, darf das Kind in den Kindergarten oder nicht.

00:19:38: Und ja, das war ja eigentlich Krisenmanagement pur, wenn man so will.

00:19:43: Und hatten jetzt endlich den Ahnung, ja jetzt sind wir in ruhigen Fahrwassern.

00:19:47: Und dann kommen halt auch, ja wie gesagt, Themen dazu, die mit Kindern erstmal nichts zu tun haben.

00:19:53: Die haben wir natürlich wieder auch mit der eigenen Lebensrealität und der Vereinbarkeit zu tun haben.

00:19:58: Also von daher, es wird nie langweilig.

00:20:02: Stichwort Notfall.

00:20:04: Wir haben das ja alle erlebt.

00:20:05: Corona war ja dann ganz extrem natürlich, wo wir dann alle an das Stand so.

00:20:09: Jetzt haben wir alle den geplanten oder nicht geplanten, aber wir haben den flächengedeckenden Notfall.

00:20:16: Und es gibt ja Notfallbetreuungslösungen von Arbeitgebern, aber das sind ja auch oft so Inselösungen bzw.

00:20:22: es kann nicht jeder Arbeitgeber je nach Größe.

00:20:26: Was sind denn noch so?

00:20:28: Angebote zur Förderung der Vereinbarkeit, die... Auf der einen Seite den Bedarf an Kinderbetreuung abdecken, auf der anderen Seite aber auch Pflege mitdenken, die ihr so als sehr sinnvoll erachtet.

00:20:43: Also ich spreche jetzt von Angeboten tatsächlich von Arbeitgebern.

00:20:48: Robert,

00:20:48: hast du Ideen?

00:20:49: Der Kinderbetreuungsseite gibt es da wirklich richtig viele tolle Möglichkeiten und Beispiele inzwischen.

00:20:54: Das geht halt los von der Möglichkeit, allein schon die Kinder mitzunehmen, zur Arbeit beziehungsweise im Homeoffice zu bleiben, Kinder betreuen zu können, dass man da Unterstützung erfährt, dass man eine Flexibilität an auch anbietet, möglicherweise, dass man Betreuungspersonal kurzzeitig bucht, langfristig bucht, dass man Co-Wirken-Space ist, dass man dort kontinuente bucht, die auch Kinderbetreuung anbieten, möglicherweise und sowas.

00:21:17: Da gibt es richtig viele tolle Beispiele, genauso Belegplätze in Kitas, bis hin zu Betriebskitas, was da nicht alles gemacht wird.

00:21:25: Da gibt es unheimlich viel.

00:21:27: Auf der anderen Seite erlebe ich zumindest, dass es sich ganz oft auf Beratungsangebote tatsächlich beschränkt.

00:21:34: Ich habe nie von Belegplätzen in Pflegeheimen oder sowas gehört, was vielleicht auch ein bisschen merkwürdig, ich keine Ahnung, ob sowas überhaupt andenkbar wäre.

00:21:44: Also, wie geht man damit um, tatsächlich, wenn Angehörige zu pflegen sind?

00:21:48: Wie kann ich als Arbeitgeber dort kapazitiv tatsächlich Entlastung schaffen?

00:21:52: Klar, Flexibilität ist ein guter Punkt, dass ich auch im Homeoffice arbeite, dass ich zu verschiedenen Zeiten arbeiten kann, um mich meine Angehörigen zu kümmern, wirklicherweise.

00:22:01: Da sehe ich große Probleme, aber tatsächlich bei der Betreuungssituation da eine Unterstützung zu bieten als Arbeitgeber.

00:22:08: Ich weiß nicht, wie Rina zu Beispiel erlebt irgendwo in der Organisation.

00:22:11: Ja, auch da ist es, glaube ich, ganz unterschiedlich.

00:22:13: Aber es gibt ähnlich, wie es Familien-Services gibt, auch tatsächlich Services für das Thema Flee Girl.

00:22:20: Also, da gibt's verschiedene Dienstleister, die man in den Anspruch nehmen kann.

00:22:23: Und das hab ich auch durchaus erlebt und haben mir auch Beschäftigte, als sie ihr Gewinn bringt, erklärt.

00:22:29: Weil sie gesagt haben, na ja, es war eben eine Situation, in der ich überhaupt gar nicht wusste, wo soll ich eigentlich anfangen?

00:22:35: Wo soll ich anfangen zu suchen?

00:22:37: Ich muss mich um so viele Themen kümmern, die auch vor allen Dingen Organisatorischer Natur sind.

00:22:41: Und da können, also es gibt auch da wieder verschiedene Angebote, da kann ein erster Schritt sein, dass er eine Checkliste bekommt, ja, mit verschiedenen ... Anlaufstellen, die vielleicht beim Arbeitgeber selbst liegt oder vielleicht auch durch die Pflege-Lotsen entsprechend implementiert wird oder halt auch die Möglichkeit mit Dienstleistern ganz konkret zusammenzuarbeiten.

00:23:01: dort anzurufen und zu sagen, folgende Situation, vor der und der Herausforderung stehe ich, was können Sie mir empfehlen?

00:23:08: Und dann sind die auch örtlich sehr gut aufgestellt und können tatsächlich, Robert, ähnlich wie bei den Kita-Plätzen, auch nach Pflegeplätzen Ausschau halten.

00:23:16: Oder zumindest ist einmal eine Aufstellung machen, welche Einrichtungen sind dann irgendwie im Umkreis von X Kilometern verfügbar?

00:23:25: Und das, glaube ich, ist auch schon mal wieder Ja, wie soll ich das sagen?

00:23:30: Vielleicht ein Stück weit Last, die erst mal auf mehreren Schultern verteilt wird und nicht nur auf der einen Schulter, ja?

00:23:36: Und wenn ich da eben das Gefühl habe, ich bin als Beschäftigter des Unternehmens mit dem Thema nicht ganz alleine gelassen, sondern ich darf eben dieses Thema hier auch platzieren, glaube ich, ist das Gewinnbringend für alle Beteiligten.

00:23:51: Und ich würde auch gerne noch einbringen, ergänzen zu dem Thema, was du gerade hattest, Robert, mit den flexiblen Arbeitszeiten, die, glaube ich, das A und O sind.

00:23:59: Auch vielleicht dieses Thema bei uns gibt es in der Vereinbarung keine Meetings vor neun Uhr und nach sechzehn Uhr.

00:24:05: Da muss ich auch nicht mehr diskutieren, sondern das ist dann einfach gesetzt.

00:24:10: Und ich glaube, wen wir nicht vergessen dürfen, auch wenn ich weiß, dass sie ganz, ganz viel machen, sind die Führungskräfte.

00:24:17: Also die Rolle der Führungskräfte

00:24:19: als...

00:24:20: Vorbild ein Stück weit, aber auch als Anker und als die Stelle, an die ich mich jederzeit vertrauensvoll wenden kann, egal mit welchem Thema.

00:24:30: Das ist zumindest irgendwie so meine Vorstellung.

00:24:33: Dann kann auch ein Miteinander eben gelingen.

00:24:40: Das eine ist ja tatsächlich Zuschauen von Arbeitgeberseite aus, also die Leute dürfen mir nicht wegbrechen, die dürfen idealerweise, ja.

00:24:50: zeitweise Arbeitszeit reduzieren, nachvollziehbar in akuten Phasen, aber die Erwerbsabbeteiligung an sich soll nicht geringer werden.

00:24:58: Das ist so die eine Seite.

00:25:00: Aber man stellt ja auch oft fest, dass eben die Personen, die Betreffenden, Mitarbeitenden dann das Thema Weiterentwicklung berufliche oder sogar gesprochen Karriere, dass sie da wirklich stehen bleiben und so.

00:25:13: Was kann denn getan werden, damit die eben mitgenommen werden?

00:25:17: Trotz oder gerade wegen dieser privaten Herausforderung.

00:25:22: Robert, hast du da Ansätze, die praktikabel sind?

00:25:27: Ich bin sowieso ein großer Fan von PE.

00:25:28: Also Personalentwicklung in den Organisationen ist für mich das Thema der nächsten zehn, fünfzehn Jahre, glaube ich generell, weil wir einfach nicht mehr die Menschen bekommen werden, die wir als Arbeitgebende gerne haben wollen, sondern wir müssen die dahin entwickeln.

00:25:43: Im PE darf nicht durch Pflege, durch Kehrarbeit, durch Kinderbetreuung oder was auch immer überbrochen werden, sondern das muss ein kontinuierlicher Entwicklungsprozess sein.

00:25:52: Der kann vielleicht mal temporär runtergefahren werden, aber diese Planung, dieses Wie geht es weiter für die Personen?

00:25:58: Wie wirken vielleicht auch neue private Herausforderungen auf diesen Weg?

00:26:01: Wie adaptiere ich möglicherweise diesen Weg?

00:26:03: Das muss ein großer Bestandteil bleiben und von daher finde ich es unheimlich wichtig, flexibel, aber doch vorausschauende planbare Karrierefade in den Unternehmen anzubieten zu entwickeln.

00:26:15: Die dürfen nicht zu starr sein.

00:26:17: Die müssen sich der Lebenswirklichkeit immer anpassen können.

00:26:19: Aber die müssen erhalten bleiben.

00:26:21: Und da muss auch ein ganz klares Signal sein, wenn du in Elternzeit gehst.

00:26:24: Dann sprechen wir darüber, wie geht es danach für dich weiter?

00:26:26: Und dann sprechen wir frühzeitig darüber, wie möchtest du danach zurückkommen?

00:26:29: Und dann sprechen wir vielleicht nochmal, ist bar das realistisch, wie du damals geplant hast?

00:26:32: Und natürlich muss auch auf kurzfristige Sachen wie Angehörigenpflege und ähnlich reagiert werden können, dass man sagt, okay, jetzt wird diese Weiterbildung vielleicht ein halbes Jahr zurückgestellt und dann nimmst du dir einen Anspruch, aber die wird nicht gekänzelt oder sonst so was.

00:26:42: So, also das muss dran bleiben.

00:26:44: Und da bin ich bei dem Unternehmen auch echt immer total vehement.

00:26:48: PE ist das Thema, an dem ihr arbeiten müsst und es darf nicht durch solche Sachen irgendwie zurückgefahren werden.

00:26:54: Rina, du bist doch auch behördssanal.

00:26:56: Entwicklung steckenfährt von dir.

00:26:58: Ja,

00:26:59: genau.

00:26:59: Also treibt mich total voran und hat mich schon damals in meiner Diplomarbeit tatsächlich beschäftigt.

00:27:05: Kompetenzanalyse, Verfahren.

00:27:08: Also wie kann ich denn auch wirklich die Kompetenzen, die informell erworben werden, beispielsweise als Eltern oder als liegende Angörige?

00:27:16: Wie kann ich die denn auch sichtbar machen und wie kann ich die auch im Unternehmen einbinden?

00:27:20: Aber das nur so am Rande.

00:27:21: Was mir gerade noch einfällt, ist ein auditiertes Unternehmen.

00:27:26: war es ganz speziell im Bereich Personalentwicklung, das Potenzialprogramm auf Elternzeitlerinnen gemünzt hat.

00:27:35: Die sind irgendwie mal gestartet mit einem ganz klassischen Nominierungsprozess und da habe ich auch mal nachgehakt, ich habe gesagt, okay, wie ist das denn?

00:27:42: Also kann jetzt irgendwie der Beschäftigten immer nur vom Vorgesetzten, von der Vorgesetzten vorgeschlagen werden oder können sie sich auch selber bewerben.

00:27:49: und da haben sie verschiedene Dinge ausprobiert und haben dabei eben auch festgestellt, ups, wir haben unsere in der Elternzeit völlig aus den Augen verloren.

00:27:59: Wir haben die bei diesem Potenzialentwicklungsprogramm überhaupt gar nicht berücksichtigt.

00:28:05: Das wollen wir ändern und sind im nächsten Jahr ganz proaktiv an die Beschäftigten herangetreten, die sich in Elternzeit befinden und haben gesagt, so, wir haben das Programm, hier ist wieder der Nominierungsaufruf, ihr dürft euch selber bewerben.

00:28:17: Habt ihr Lust, wollt ihr dabei sein?

00:28:20: Und das hat natürlich dazu geführt, dass auf einmal mehr Potenzialträger sichtbar wurden im Unternehmen.

00:28:28: Und auf der anderen Seite ist es natürlich auch eine unheimliche Wertschätzung, den Beschäftigten gegenüber, die sich in Elternzeit befinden, wenn sie aktiv vom Unternehmen angesprochen werden.

00:28:38: Da gibt es ein Programm und du bist doch dafür geeignet, mach dich doch mal auf den Weg.

00:28:42: Also von daher für mich eine absolute Zukunftsaufgabe und auch sehr lösungsorientiert in dem Fall.

00:28:51: Ja.

00:28:53: Ich nehme noch mal oder ich nehme das Thema Fairness-Debatte mal auf, weil das haben wir glaube ich nicht rein bezogen auf die Sandwich-Generation, sondern grundsätzlich immer, wenn Vereinbarkeitsangebote vorhanden sind, sollen sie genutzt werden, werden sie dann aber genutzt und vielleicht auch stärker von Personen, von einzelnen Mitarbeitenden in einzelnen Lebensphasen.

00:29:17: wird das ja oftmals schon beäugt, je nachdem welche Kultur da ist, auch in den Organisationen.

00:29:24: Wie seht ihr das denn?

00:29:25: Wie kann gewährleistet werden, dass sich innerhalb der Teams kein Ungerechtigkeitsgefühl breit macht, wenn anscheinend Kollegen in Familien mit familiären Aufgaben da sehr bewusst unterstützt werden vom Arbeitgeber?

00:29:44: Was ich erlebe, ist, was gerade Beführungskräften bei dem Thema sehr gut funktioniert, ist wirklich diese Erkennbarkeit der eigenen Betroffenheit oder der möglichen eigenen Betroffenheit.

00:29:55: Es ist vielleicht kein Kinderwunsch im Raum, ich möchte vielleicht kein Elternteil werden oder sowas alles, aber um die angehörigen Pflege, das ist keine Entscheidung, die ich treffe möglicherweise.

00:30:03: Das kann die Partnerin sein, der Partner sein, das können die eigenen Eltern sein, das können Freunde oder wen auch immer, um wenig mich dann kümmerer sein.

00:30:09: Das ist keine Entscheidung, die ich treffe.

00:30:11: von mir aus.

00:30:12: Von daher, dieses Bewusstsein einfach aufzubauen.

00:30:14: Das kann wirklich alle erwischen.

00:30:15: Ihr seid jetzt nicht in der Phase drin.

00:30:17: Aber wenn diese Phase kommt, dann... Wollt ihr die gleiche Unterstützung haben, wie die anderen auch?

00:30:22: Und dann braucht ihr die auch in dieser Phase tatsächlich und das findet dann doch wieder eine ganze Menge Unterstützung.

00:30:28: So erlebe ich das zumindest.

00:30:29: Also wäre vielleicht noch skeptisch auf die die Eltern äugt im Unternehmen und was die vermeintlich für Privilegien erhalten ist dann spätestens, wenn es um die Eigenbetroffenheit geht und die bewusst wird, ganz anders offen für dieses Thema.

00:30:42: Stimmt.

00:30:44: Und gleichzeitig sind vielleicht auch Rahmenbedingungen, die aufgrund von Vereinbarkeitsthemen geschaffen werden.

00:30:51: Wie zum Beispiel, wir hatten es ja vorhin schon mal, die flexiblen Arbeitszeiten oder die Meetingkultur kommen ja allen Beschäftigten der Organisation zugute, ob man will oder nicht.

00:31:02: Und dann ist es auf einmal nicht mehr nur ein Vorteil vielleicht für eine bestimmte mitarbeitenden Gruppe, sondern dann kommt es eben allen zugute.

00:31:10: Und ich glaube, wenn wir von Teams sprechen, Dann ist es auch nochmal wichtig, dass man diese Thematiken auch offen anspricht, dass man auch dafür wieder Raum schafft, zu sagen, hey ja, ich weiß, wir haben hier gerade eine Situation, die ist für alle echt herausfordernd, weil wir in unserem Team x Anzahl von den und den Themen haben.

00:31:33: Wir wissen aber, das wird sich ändern und das funktioniert nur, wenn wir halt alle zusammen an einem Strang ziehen.

00:31:39: Und wenn ich weiß, ich kann mich auf dich verlassen, kann ich dir eben auch zusichern, du kannst dich auch auf mich verlassen, ja.

00:31:45: Wenn, also auch da habe ich Diskussionen in Unternehmen geführt, die wirklich spannender Natur sind, ja.

00:31:52: Also wir reden auch von Haustieren im Sinne der Vereinbarkeit, ja.

00:31:57: Auch wenn dann die anfängliche Diskussion in die Richtung ging, ja.

00:32:01: Also, Freunde, jetzt meinen Sie wirklich noch, wir müssen irgendwie die Haustiere bei der Diskussion berücksichtigen.

00:32:06: Und schon ging die Diskussion in der Runde weiter.

00:32:09: Ja, aber als doch, ich weiß gar nicht, ja, die Mitarbeiterin XY plötzlich los musste, weil das Pferd ausgebrochen war.

00:32:19: hat doch keiner hier mit der Wimper gezuckt, sie nicht vom Arbeitsplatz gehen zu lassen.

00:32:24: Und schon war wieder drin, ja klar, in solchen Fällen.

00:32:27: Und ich denke, ja, aber genau das sind solche Fälle.

00:32:29: Und die werden ja dann sichtbar.

00:32:32: Und all das ist irgendwie Vereinbarkeit.

00:32:34: Es sind unterschiedliche Lebensphasen.

00:32:36: Es sind unterschiedliche Bedürfnisse, die jeder Einzelne hat.

00:32:40: Und die, ich sage mal, gut in einem Rahmen zu halten.

00:32:44: ist natürlich eine Herausforderung für eine Organisation, aber kann auch gut gestemmt werden im Miteinander.

00:32:51: Eigentlich schon tolles Abschlusswort,

00:32:54: aber

00:32:54: ich will euch nicht gehen lassen, ohne dass ihr tatsächlich auch nochmal jetzt, jetzt kommt der Überfall doch nochmal für euch formuliert oder für uns dann formuliert.

00:33:03: Was sind denn so die Takeaways?

00:33:06: Mit Blick auf die Sandwich-Generation.

00:33:09: Was ist zu beachten, wie können Sie mitgenommen werden, die Sandwich-Generation?

00:33:19: Also ich glaube, ganz, ganz wichtig ist es im Unternehmen zu akzeptieren.

00:33:23: Die haben eine große Herausforderung, die Sandwich Generationen, die sind gefordert, auch zu verstehen, wenn wir wirklich beim Sandwich bleiben, die oberen Brotscheibe ist sehr, sehr dick und die untere ist sehr, sehr dünn.

00:33:32: Es kommen wenige junge Menschen nach und wir haben eine sehr, sehr große Generationen an immer älter werdenden Menschen im Moment, die den Arbeitsmarkt verlassen und die früher oder später wahrscheinlich Pflegeherausforderungen mit sich bringen werden.

00:33:44: in der eine oder anderen Form.

00:33:47: Das heißt also, diese Sandwich Generation würde eine Menge stemmen müssen, zwangsläufig.

00:33:50: Da würde eine Menge Last auf den Schwultern sein und da sollte ich als Unternehmen offen mit umgehen.

00:33:54: Sollte mir das eingestehen, das ist so, das ist in meiner Belegschaft auch so und das ist eine Herausforderung.

00:33:58: Ich muss die unterstützen.

00:34:00: Und es kann wirklich alle erwischen Unternehmen, diese Herausforderung.

00:34:03: Das kann positiv sein, weil sie Elternteil werden und das ist dann wunderschön.

00:34:07: Und es kann ganz, ganz schlimm sein, weil es halt ein Pflegefall wird und die Menschen da echt gefordert sind und herausgefordert sind vor allen Dingen.

00:34:14: Also von daher dieses Bewusstsein im Unternehmen zu akzeptieren, anzunehmen, das ist ein Thema und wir müssen uns dem stellen, das macht schon eine ganze Menge, glaube ich.

00:34:22: Was gibt's du mit?

00:34:25: Ja, genau.

00:34:26: Ich glaube, ich würde es von zwei Seiten betrachten.

00:34:29: Auf der einen Seite einmal die individuelle Sicht und auf der anderen Seite die unternehmerische Sicht.

00:34:34: Und bei der individuellen Sicht wäre es für mich wichtig, eben selbst zu schauen, so wie für mich auch in der Sandwich-Generation, welche Bedürfnisse habe ich, aber welche Grenzen habe ich auch persönlich.

00:34:47: Wie wirkt sich das eben auch dann auf das Team aus?

00:34:50: Und auf der anderen Seite eben auch aus Unternehmenssicht Räume zu schaffen, Räume anzubieten, den Beschäftigten eben auch Möglichkeiten zum Austausch zu bieten.

00:35:03: Und das kann ja zum Beispiel auch im Rahmen von Gesundheitstagen oder ähnliches der Fall sein.

00:35:09: Also da würde ich sagen, besser ganz kleine Schritte gehen, als zu sagen, ach, das Thema betrifft uns erstmal nicht.

00:35:15: Wir lassen es mal auf uns zukommen, sondern Schritt für Schritt sich den Themen annähern.

00:35:20: immer wieder die Beschäftigten mit ins Boot zu nehmen und zu fragen, wie sieht es denn aus?

00:35:26: Was braucht ihr?

00:35:27: Angebote, die vielleicht einmal auch implementiert wurden, regelmäßig zu hinterfragen, also auf ihre Wie nennt man das?

00:35:39: Jetzt fällt mir das Wort gerade.

00:35:40: Auf ihre Wahrscheinlichkeit,

00:35:41: sozusagen nochmal zu prüfen auch.

00:35:43: Also guck, passt es noch.

00:35:44: Wenn wir vor zehn Jahren vielleicht eine betriebliche Kita eingerichtet haben, ist das heute vielleicht gar nicht mehr so aktuell.

00:35:50: Robert, das ist in Berlin angesprochen.

00:35:52: Im Münsterland haben wir ein ähnliches Thema.

00:35:55: Dann müssen wir also auch einfach die Angebote anpassen und da weiterhin offen zu sein.

00:35:59: Sehr schön.

00:36:01: Jetzt kommt noch von mir, kommen noch die ultimativen Veranstaltungstipps.

00:36:07: Und zwar gibt es noch Online-Veranstaltungen in baldiger Zukunft.

00:36:15: Das erste des Eröffnungs Remote Café, quasi mit Verena und Robert auch mit unseren beiden heutigen Gästen.

00:36:25: unter dem Titel Elternzeit partnerschaftliche Arbeitsteilung.

00:36:28: Das wird im Januar nächsten Jahres am zwanzigsten ersten genauer gesagt stattfinden.

00:36:33: Also gerne auf unsere Website schauen in dem Bereich Akademie.

00:36:36: Unsere Kollegin Silja Betreuters und die wird hat die Termine dann entsprechend dort auch platziert.

00:36:43: Und dann gibt es noch mal am sechsten Fünften sozusagen eine Wiederholung des Eltern des Mote Cafes Elternzeit mit Plan, was Organisationen und Beschäfts wirklich brauchen.

00:36:56: Es gab nämlich schon... So eine Erstausgabe und da gab es eine riesige Nachfrage und deshalb haben wir gesagt, das muss wiederholt werden.

00:37:04: Wird am sechsten fünften bis schön noch hin, ne?

00:37:07: Aber schon mal save the day machen, dann bitte dort einschalten.

00:37:12: Alles online.

00:37:13: Und wir sind ja nicht nur online unterwegs.

00:37:16: Es gibt ja auch das Format Wake Up.

00:37:19: Das sind so kleine Snippets Frühstücke für Personalerinnen, die vor Ort stattfinden.

00:37:26: Und Robert hat es auch schon in Berlin einmal für uns durchgeführt, ein sehr ruhigreiches.

00:37:31: Und die Verena wird in Münster unterwegs sein am sechsten, zwanzigsten, zweiten.

00:37:36: Also wenn Personalerinnen uns zuhören oder ja Vereinbarkeitsinteressierte von Unternehmen, die im Raum Münster, Großraum Münster unterwegs sind, die können dann gerne dahin kommen.

00:37:47: Weil auch da machen wir die Bandbreite auf von Elternzeit bis Pflege im Grunde.

00:37:52: Schauen da, was eine nachhaltige Unternehmenskultur.

00:37:55: braucht, um die entsprechenden Bedürfnisse der Betroffenen dann auch zu stillen sozusagen.

00:38:03: Ja, ein kurzer Ausblick und das aber ganz zum Schluss und mein großer Dank gilt euch beiden, liebe Verena, lieber Robert, war eine Bresche und superinteressante Unterhaltung mit ganz viel Praxistips.

00:38:16: Also das fand ich jetzt besonders wertvoll daran und ich möchte mich ganz herzlich bei euch bedanken.

00:38:23: Danke dir, vielen Dank für die Einladung.

00:38:25: Gerne.

00:38:26: Danke

00:38:26: Sissi, danke schön.

00:38:28: Und an alle Zuhörenden, weiter dran bleiben.

00:38:31: Es kommt bestimmt bald die nächste Ausgabe.

00:38:33: Bis dahin, Tschüss.

00:38:38: Vielen Dank für Ihr Interesse am Podcast der Beruf und Familie Service

00:38:42: GmbH.

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